Schwarzweißaufnahme des neuen Hörsaalgebäudes am Boulevard.
Blick vom Boulevard auf das Hörsaalgebäude.
© Harald Rehling 1989

10.05.1989

Feierliche Eröffnung des Hörsaalgebäudes auf dem Boulevard

Seit Beginn der 1980er Jahre entwickelt sich die Universität Bremen sukzessive zu einer Massenuniversität. Die Zahl der Ersteinschreibungen wächst schneller als die vorhandene Raumkapazität. 1987 zählte die Universität Bremen knapp 10.000 Studierende, insbesondere die Studiengänge Jura, Informatik und Ökonomie leiden unter dem Mangel an Lehrräumen für mehr als 300 Personen. Zudem besteht ein wachsender Bedarf an modern ausgestatteten Konferenz- und Tagungsräumen. Vor diesem Hintergrund beschließt die Universitätsleitung in Absprache mit dem Senator für Bildung, Wissenschaft und Kunst den Bau eines neuen Hörsaalgebäudes auf dem Universitätsboulevard. Geplant werden zwei Hörsäle mit ansteigendem Gestühl: Der größere der beiden ist auf 500 Sitzplätze angelegt, während der darunterliegende kleinere Platz für 200 Studenten bietet.

1998 Hoersaal Keksdose
Die Rückseite des Hörsaalgebäudes am Boulevard.
© Wolfgang Zimmermann 1998

Die Bauarbeiten beginnen im Februar 1988 und verlaufen zunächst vielversprechend: Noch im Winter desselben Jahres erstrahlte die Außenfassade in einer silbern glänzenden Verkleidung, welche dem Gebäude seinen bis heute beibehaltenen Spitznamen „Keksdose“ einbringt. Allerdings stehen die Hörsäle anders als geplant noch nicht zur Verfügung, denn das Hochbauamt stellte bei der Abnahme gravierende Sicherheitsmängel im Innenbereich fest. Die Sicherheitsinspekteure bemängeln einerseits den schmalen Abstand zwischen den Sitzreihen, andererseits erweisen sich die Sitze selbst als zu breit. Sämtliche 700 Stühle müssen noch einmal demontiert und deren Sitzfläche gekürzt werden. Die Eröffnung wird mehrmals verschoben; erst am 10. Mai 1989 wird das neue Hörsaalgebäude feierlich eingeweiht.