Willi Lemke (Senator für Bildung), Gerold Wefer (Direktor MARUM) und Wilfried Müller (Rektor) auf dem Richtfest mit einer Miniatur des MARUM 1.
© Harald Rehling

23.04.2004

Richtfest des MARUM-Gebäudes

Die Gründung eines Zentrums für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) steht im Kontext der umfassenden Neuausrichtung der Universität Bremen am Beginn der 1980er Jahre. Im April 1986 wird der Fachbereich 5 – Geowissenschaften – durch den Akademischen Senat etabliert. Zwei Monate später findet die erste konstituierende Sitzung des Fachbereichsrats statt, zu deren Sprecher Gerold Wefer gekürt wird. Die Geowissenschaften sind gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-Institut (AWI) und dem Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie (MPI) die treibende Kraft hinter der Etablierung einer Schnittstelle für Klima- und Umweltwissenschaften. Bis 1994 firmiert dieses Verbundnetzwerk als Bremer Zentrum für marine Umweltwissenschaften (BZMU), erst im darauffolgenden Jahr setzt sich die Formulierung MARUM durch. 1996 arbeitet der Fachbereich Geowissenschaften einen Antrag auf Hochschulbauförderung aus. Dieser bittet um die Finanzierung eines zentralen Gebäudes, das Platz für das MARUM bieten soll.

Allerdings ist die Finanzierungsfrage ein entscheidendes Hindernis und erst nach langen Gesprächen genehmigt im August 2002 der Wirtschaftsförderungsausschuss des Landes Bremen circa 22 Millionen Euro für den Bau des neuen Institutsgebäudes. Diesen Kredit gedenkt Bremen über einen Zeitraum von 20 Jahren zu tilgen, sodass sich die Gesamtkosten inklusive der fälligen Zinsen auf 36 Millionen Euro belaufen. Das umfangreiche Investitionsprogramm der Bremischen Bürgerschaft ermöglicht die Grundsteinlegung für das MARUM 1. Insgesamt haben sieben Architekturbüros ihren Hut in den Ring geworfen, wobei die Wahl auf einen Entwurf von Husemann/Timmermann und Partner aus Braunschweig fällt, die auf die Gestaltung von Wissenschaftsarchitektur spezialisiert sind. Dasselbe Architekturbüro wird sich 2008 für die Neugestaltung der Universitätscafeteria im GW2 verantwortlich zeichnen. Nachdem das Bremer Bauunternehmen Prien die Ausschreibung zur Errichtung des Gebäudes gewinnt und eine Klage des zweitplatzierten Bewerbers vor Gericht gescheitert ist, können die Bauarbeiten beginnen.

Am 23.4.2004 feiert das MARUM sein Richtfest gemeinsam mit dem Senator für Bildung und Wissenschaft Willi Lemke. Außerdem ist der Institutsgründer Gerold Wefer anwesend, welcher bis 2012 die Funktion des Direktors ausübt. Ferner nimmt der Rektor der Universität Bremen Wilfried Müller an der Zeremonie teil. Im April 2005 werden die nunmehr fertiggestellten Laborräume und die Technikhalle bezogen, außerdem umfasst das MARUM bis heute das Bohrkernlager des International Ocean Discovery Program (IODP). Zuvor lagern die Bohrkerne im Schuppen 3 des Europahafens. In den folgenden Jahren erhält das MARUM einige Erweiterungen wie etwa das 2011 fertiggestellte MARUM 2, dort werden unter anderem Sedimente untersucht. Zuletzt beginnen im Februar 2021 die Erdarbeiten für das Zentrum für Tiefseeforschung.

Weitere Informationen

Webseite AWI

Webseite Geschichte des Fachbereichs 5

Webseite MARUM

Webseite MARUM Institut für Tiefseeforschung