In einem großen Raum sitzen Studierende. Die Reihen sind dicht gefüllt. An einem Pult steht eine Frau.
Aus Platzgründen finden die Auftaktveranstaltungen zu den „Bremer Hochschulwochen“, mit denen 1971 das erste Uni-Semester beginnt, in der Pädagogischen Hochschule in Walle statt.
© Klaus Sander

19.10.1971

Start des Lehrbetriebs

Die Universität Bremen nimmt zum Wintersemester 1971/72 ihren Lehrbetrieb auf. Damit öffnet sie zwei Jahre früher als geplant. Der Grund ist der bundesweite Mangel an Studienplätzen. Die vorgezogene Eröffnung ähnelt einem Provisorium; es fehlt an Räumen, Lehrpersonal und Studienordnungen. Entsprechend erklärt Gründungsrektor Thomas von der Vring in seiner Rede anlässlich der Universitätseröffnung am 14. Oktober 1971: „Wenn die Universität Bremen am 19. Oktober mit 450 Studenten ihren Lehrbetrieb aufnimmt, so tut sie dies unter Bedingungen, die ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden und mit ihrer Planung nicht übereinstimmen.“

Hochschulwochen

Das erste Semester an der neugegründeten Uni startet mit den Hochschulwochen. Unter dem Motto „Die Bremer Universität: Versuch einer demokratischen Hochschulreform“ wird zwei Wochen lang in Vollversammlungen und Arbeitsgruppen über aktuelle hochschulpolitische Fragen diskutiert. Diese Veranstaltungen sollen dazu dienen, dass sich die Studierende und Lehrende mit den Möglichkeiten und Aufgaben der Bremer Reform-Uni auseinandersetzen.

Daran schließen sich sogenannte Erkundungen zu Lehrprojekten, die für das 2. Semester geplant sind, an. Diese praxis- und berufsfeldbezogene Auseinandersetzung wird von Auswertungen, Kolloquien und Lektürekursen, die der theoretischen Aufarbeitung dienen, begleitet.