07.07.2000
Die Glashalle wird eröffnet
Im August 1998 beginnen die Bauarbeiten für die „Glashalle“, der neuen Mitte des Campus. 1994 hat das Architekturbüro Aslop & Störmer aus Hamburg den baulichen Realisierungswettbewerb für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 6 und den Umbau des Zentralbereichs gewonnen. Für 21 Millionen DM entsteht so infolgedessen zwischen 1998 und 2000 der neue gläserne Eingangsbereich des Zentralbereichs, auch liebevoll „Glaskasten“ genannt. Mit seinen 1300m² Fläche und einer Fassadenhöhe von 15 Metern erinnert das dreistöckige Gebäude an eine Bahnhofshalle oder ein Flughafenterminal. Die Glaskonstruktion bildet einen bewussten Gegensatz zu dem grauen Beton einiger anderer Gebäude der Universität. Mit dieser „gläsernen Transparenz“ soll auch die neue Ausrichtung auf technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge verdeutlicht werden.
Bereits zwei Jahre nach der Fertigstellung am 7. Juli 2000 erhält das Architekturbüro sowohl den Preis des Bundes Deutscher Architekten (Bremen), als auch den MSH-Preis für die Tragwerksplanung und die Tragkonstruktion. Herausstechend an der Glashalle ist nämlich besonders ihre Konstruktion aus Glas und Stahl. Darüber hinaus ist sie bei ihrer Fertigstellung die weltweit erste mit einer vertikal gespannten Seilkonstruktion. Diese sorgt für Bewegung, insbesondere bei den im Norden typischen Sturmböen, denn die Konstruktion lässt sich durch einen sogenannten „Kipp-Feder-Mechanismus“ um ganze 70cm flexibel bewegen. Damit die 200 Glasscheiben im Dach zudem nicht ständig von Tauben belagert werden, verfügt das Gebäude über eine elektromagnetische Taubenabwehr, die die Tiere fernhalten soll.
Das gläserne Gebäude besitzt neben den Räumen des ASTA eine große Medienwand für Neuigkeiten, Nachrichten und Werbung, mehrere kleine Läden wie zum Beispiel den Kiosk „Onkel Walter“, einen Friseur, einen Schreibwarenladen sowie die Büros verschiedener Krankenkassen. Nach dem Fallturm wird die Glashalle bis heute in ihrem starken Kontrast zu dem grauen Beton der 70er Jahre-Bauten auf dem Campus als das zweite Wahrzeichen der Universität Bremen wahrgenommen.
Weitere Informationen
- Glashalle Studieren mit Beeinträchtigung
- Artikel Stahl und Glas treffen Béton Brut