01.10.1985
Einführung von Magisterstudiengängen
Die ersten Magisterstudiengänge werden an der Universität Bremen im Wintersemester 1986/87 eingeführt. Die Wiederbelebung eines der ältesten Universitätsabschlüsse soll eine breitere inhaltliche Aufstellung des Studiums ermöglichen. Im 19. Jahrhundert verschwand der Titel, der im Mittelalter noch auf einer Qualifikationsebene mit dem Doktortitel stand. Die Freie Universität Berlin führte am 1. Februar 1957 den Magistertitel wieder ein, um den Studierenden eine Alternative zum aufwändigen Abschluß einer Promotion zu bieten, aber auch, um die Universität selbst zu entlasten und kürze Studienzeiten zu ermöglichen.
Die Diskussion um die Wiedereinführung zu Beginn der 1980er Jahre in Bremen hatte andere Ursachen. Hier wollte man ursprünglich den Studierenden der Pädagogik eine breitere wissenschaftliche Ausbildung zukommen lassen, welche nicht zwangsläufig im Lehrerberuf mündet. Man fürchtete seitens des Bremer Senats ein Überangebot auf dem Arbeitsmarkt. Daher sieht die Magisterprüfungsordnung eine Studienkombination von Haupt- und Nebenfächern vor, die individuell kombiniert werden können, um den spezifischen Anforderungen der Arbeitswelt gerecht zu werden. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) und die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisieren die Umstellung, weil diese neuen Studiengänge für sich genommen noch keine Stellen für Berufseinsteiger schaffen.