Auf dem Bild erkennt man den Innenraum eines großen Bierzelts mit einem hell-dunkel gestreiften Dach. Auf der linken Seite sitzen viele Menschen an langen Tischen. Auf der rechten Seite erkennt man mehrere Holzstände, an denen Essen ausgegeben wird. Mehre
Das weihnachtlich geschmückte Mensazelt 1998.
© Kai Uwe Bohn

03.11.1997

Die Interimslösung "Mensazelt"

„Keiner muss im kommenden Semester hungern“, verspricht der Leiter des Bremer Studierendenwerks Christian Rohlfink im Oktober 1997 dem Weser-Kurier. Denn für die Zentralmensa der Universität, die am 17. Juni 1997 einen massiven Brandschaden erleidet, ist schnell eine Übergangslösung gefunden.
Bereits am 3. November 1997 wird in der James-Watt-Straße, ein 1.400m² großes Zelt aufgestellt. Rund 900 Plätze bietet das braun-gelbe „Mensazelt“ und aus dem 450m² großen Küchenbereich werden täglich 3000 Mahlzeiten ausgegeben. Die Küchengeräte stammen sogar überwiegend aus der alten Mensa, denn der Brandschaden in der Küche war weniger umfänglich als befürchtet. Das Angebot umfasst täglich zwei verschiedene Essensoptionen zur Auswahl; auch Beilagen, Getränke und Eis gibt es für die hungrigen Studierenden. Sogar das alljährliche Weihnachtsessen in der Mensa ist gesichert.

Mensazelt_Baustelle_außen
Der Aufbau des Mensazelts in der James-Watt-Straße 1997.
© Harald Rehling

Während der drei Monate zwischen dem Brand und der Aufstellung des Zelts, werden mehrere Interimslösungen entwickelt: Direkt nach dem Brand liefert die Mensa an der Hochschule für Technik in der Neustadt täglich 900 Mahlzeiten an die Cafeterien der Universität. In der Zeit der Semesterferien, die von Juli bis Oktober andauert, gibt es jeden Tag Eintopf aus der Neustadt für die Besucher.
Darüber hinaus startet die Universität direkt nach dem Brand einen Aufruf an die Betreiberinnen und Betreiber von Restaurants, Kneipen und Imbissbuden, gemeinsam das Angebot der alten Mensa zu ersetzen. Kurzfristig entsteht eine Imbissmeile im Zentralbereich, die allerlei internationale Gerichte aus der chinesischen und indischen Küche sowie Pannekoeken, aber auch Klassiker wie Kebap, Pizza, Currywurst und Pommes bietet. Als mit der Errichtung des Mensazelts die Imbissmeile aufgelöst werden soll, erfolgt lauter Protest, woraufhin diese bestehen bleibt. Erst mit der Eröffnung der neue Mensa am 14. März 2000 verschwindet auch die Imbissmeile vom Campus. Heute stehend internationale Gerichte häufig auf der Speisekarte der Mensa; Pommes, Kebap, Pizza und Co. gibt es in der GW2-Cafeteria und im Café Central.

Mensazelt_Weihnachten_Essensausgabe
Die Essensausgabe im Mensazelt zur Weihnachtszeit 1998.
© Kai Uwe Bohn

Weitere Informationen: